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17.01.2016

Reden ist Gold: Hilfe für Flüchtlingshelfer

Das Team der Immanuel Beratung hat ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit entwickelt: Reden ist Gold.

Sie setzen sich für schutzsuchende Menschen ein, sie machen Mut und geben Hoffnung: Tausende ehrenamtliche Flüchtlingshelfer in ganz Deutschland. Manchmal sind es aber auch die Helfenden, die irgendwann Hilfe brauchen, wenn sie an ihre Grenzen stoßen. „Reden ist Gold“ wurde als Beratungs- und Unterstützungsangebot für diese Menschen ins Leben gerufen.

In der Zeit von Januar bis November 2015 haben laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge insgesamt 425.035 Personen in Deutschland Asyl beantragt. Sie kommen aus Syrien, Albanien, dem Kosovo oder aus Afghanistan. Viele der Flüchtlinge haben dramatische Erlebnisse hinter sich: im Krieg, durch Verfolgung oder auf ihrem Fluchtweg.

Überall in Deutschland setzen sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich für geflüchteten Menschen ein. Sie verteilen Kleiderspenden und Essen, nehmen Schutzsuchende bei sich auf, geben Deutschunterricht, haben ein offenes Ohr für die Geschichten der Flüchtlinge, nehmen sich ihre Schicksale zu Herzen.

Wenn Helfende selbst Hilfe brauchen

Andreas Mende ist Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Beratung + Leben, die seit vielen Jahren in 20 Beratungsstellen psychosoziale Beratung und Unterstützung für Familien, Paare und einzelne Personen in schwierigen Lebenssituationen, Konflikten und Notlagen anbietet. Er und sein Team haben ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit entwickelt: Reden ist Gold.
Zum heutigen Welttag der Migranten und Flüchtlinge erzählt er, wie das Projekt entstand und warum es ihm am Herzen liegt.

Wie kam es zu der Idee, ein Hilfsangebot für Flüchtlingshelfer zu entwickeln?

Zum Teil seit vielen Jahren arbeiten in Berlin Freiwilligeninitiativen mit großem Engagement in der Flüchtlingshilfe. Sie engagieren sich dort, wo die Flüchtlinge an- und unterkommen. Sie arbeiten oft autonom und organisieren sich selbst. In Berlin spitzt sich die Situation für Flüchtlinge seit Beginn des Jahres 2015 extrem zu.
Die Zustände vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) und in vielen „Erstunterkünften“ sind untragbar, bestimmen aber den Alltag der Geflüchteten und somit auch ihrer Helferinnen und Helfer. Sämtliche Medien berichten von diesen katastrophalen Zuständen in und vor den Einrichtungen. Sie betonen den unermüdlichen Einsatz von den freiwilligen „ehrenamtlichen“ Helfenden.

Von Flüchtlingseinrichtungen der Wohlfahrtsverbände bekamen wir Anfragen, ob wir bei der Beratung von professionellen und freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützend tätig werden. Daraufhin haben wir im Team uns Gedanken darüber gemacht, wie solch ein Unterstützungsangebot konkret aussehen kann. Reden ist Gold wurde geboren.

Welche Art der Unterstützung verbirgt sich hinter „Reden ist Gold“?

„Reden ist Gold“ ist ein Angebot zur Förderung der mentalen Gesundheit. Wir bieten belasteten Helferinnen und Helfern psychosoziale und supervisorische Einzel- und Gruppenberatung an. Dies kann in unseren Räumlichkeiten oder vor Ort bei den Helfenden stattfinden – auch als feste Sprechstunde. Die Helfenden haben die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, ihre Arbeit zu reflektieren und sich von unseren ausgebildeten Fachkräften in den Bereichen Psychologie, Therapie, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Supervision und Coaching beraten und begleiten zu lassen.

Warum liegt Ihnen das Projekt am Herzen?

Menschen setzen sich freiwillig für andere Menschen ein. Sie machen Mut und geben Hoffnung. Ihr Engagement erfordert Kraft und bringt sie an ihre Grenzen. Auch sie, die Helfenden, brauchen Hilfe, damit sie diesen wertvollen Beitrag in unserer Gesellschaft auch weiterhin leisten können.

Wie finanziert sich das Projekt?

Für die ratsuchenden Ehrenamtlichen ist die Beratung kostenfrei. Wir haben bereits einige Unternehmen und kirchliche Institutionen, die uns auch finanziell fördern. Allerdings reicht dies derzeit jedoch nur für einen begrenzten Beratungsrahmen aus. Deswegen ist unser Team auf der Suche nach weiteren Unterstützern. Dies können Privatpersonen oder Firmen aber auch die öffentliche Hand sein. Wir freuen uns auf jeden Fall über jede Spende!

Möglichkeit zur Spende:

Spendenkonto 80 90 80
Kennwort: Reden ist Gold
Spar- u. Kreditbank Bad Homburg
BLZ: 500 921 00

Weitere Infos unter: www.beratung.immanuel.de

 

 

 
 
 
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