Nachrichten-Archiv

19.10.2016

Studie bestätigt Wirksamkeit von Ayurveda bei Kniegelenksarthrose

Der indische Staatsminister für Ayurveda, Yoga und traditionelle Medizin informierte sich bei Vertretern der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhauses Berlin nach den Ergebnissen einer von der indischen Regierung in Auftrag gegebenen Studie zur Wirksamkeit von Ayurveda bei Kniegelenksarthrose.

Indische Delegation und Gastgeber im Dekanat der Charité: Prof. Michalsen (4. v. links), Staatsminister Naik (5. v. links) und Charité-Dekan Pries (6. v. links).

Der indische Staatsminister für Ayurveda, Yoga und traditionelle Medizin, Shripad Naik, traf sich gestern mit Vertretern der Abteilung für Naturheilkunde des Immanuel Krankenhauses Berlin im Dekanat der Charité, um sich über die Ergebnisse einer von der indischen Regierung in Auftrag gegebenen Studie zu informieren. In der Studie erzielte eine umfassende ayurvedische Therapie bessere und nachhaltigere Schmerzlinderung bei Patienten mit Kniegelenksarthrose als eine konventionelle konservative Therapie.

Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin, und Prof. Dr. Claudia Witt untersuchte, wie wirksam eine Ayurveda-Therapie im Vergleich mit einer konventionell schulmedizinischen Therapie in der der Behandlung von Knie-Arthrose ist.

Die Ergebnisse belegen eine große Wirksamkeit der eingesetzten Ayurveda-Medizin. Die Behandlung mit spezifischen Ernährungsempfehlungen, Öl- und Kräuterbeutelmassagen, Dampfbehandlung sowie Yoga hat die Beschwerden doppelt so gut gesenkt wie die herkömmliche Therapie. Auch Langzeitwirkung der ganzheitlichen Therapie war beeindruckend – noch zwölf Monate nach Abschluss der Therapie hielt die schmerzlindernde Wirkung der Ayurveda-Behandlung an.

Internationale Anerkennung für Ayurveda ermöglichen


Der indische Staatsminister, sein wissenschaftlicher Generaldirektor für Ayurveda-Forschung, Prof. Dr. Katar Dhiman, und anwesende Vertreter der indischen Botschaft waren hocherfreut über die positiven Studienergebnisse. Die indische Regierung hatte die Studie mit einer halben Million Euro finanziert, um die traditionelle Ayurveda-Medizin mit modernen Standards wissenschaftlich zu überprüfen und ihr zu einer besseren Integration in der internationalen Fachwelt und unter Entscheidungsträgern in Gesundheitssystemen verhelfen. Eine in Indien durchgeführte Studie hätte in der internationalen Medizin leider nur wenig Gehör gefunden. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde auch eine hochqualifizierte Ayurveda-Ambulanz am Immanuel Krankenhaus Berlin aufgebaut.

Die Ergebnisse der Studie werden nun demnächst in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Zudem präsentieren Prof. Michalsen, Forschungskoordinator Dr. Christian Keßler sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter Michaela Spoo und Elmar Stapelfeldt die Studienergebnisse auf Gesundheitskonferenzen in Europa, den USA und Indien.

Auch der Dekan der Charité, Prof. Dr. Axel Pries, war bei einem Gespräch mit der Delegation sehr angetan von den Ergebnissen der Studie und zeigte sich interessiert an einem Ausbau der Zusammenarbeit mit indischen Ayurvedamedizinern und -wissenschaftlern. Denkbar sei ein Professorenaustauschprogramm. So könnten beide Seiten voneinander lernen. „Viele unserer jungen Medizinstudierenden interessieren sich sehr für traditionelle naturheilkundliche Medizin“, sagte Pries. Die Integration naturheilkundlicher und traditioneller Medizin in die Schulmedizin sei zukunftsweisend.

 
 
 
Alle Informationen zum Thema

Termine

  • 06 April 2024
    PfiFf-Pflegekurse für Angehörige
    mehr
  • 15 April 2024
    Infoabend zur Fastenwoche: Fasten. Bewegen. Entdecken. Woche B
    mehr
  • 19 April 2024
    Fasten. Bewegen. Entdecken. Woche B
    mehr

Weitere Termine

Direkt-Links