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28.09.2010

Verabschiedung von Mag. theol. Elimar Brandt

Über 400 Gäste aus Politik, Gesundheitswesen, Verbänden, Kirche und Mitarbeiterschaft verabschiedeten sich am 24. September 2010 von dem langjährig tätigen Geschäftsführenden Direktor.

Elimar Brandt vor seinen über 400 Gästen am 24.09.2010

Der Geschäftsführende Direktor der Immanuel Diakonie Group beendet nach 30 Jahren seinen Dienst


Mag. theol. Elimar Brandt war 30 Jahre eine prägende Persönlichkeit der Immanuel Diakonie Group und der Gesundheitsszene in Berlin und Brandenburg. Am 24. September wurde er unter dem Beisein vieler Persönlichkeiten aus Politik und Gesundheitswesen sowie zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der Mitarbeiterschaft verabschiedet.

Gott dienen, der Zeit dienen und der Stadt dienen


Die Kirche konnte die etwa 400 Menschen nicht fassen, die gekommen waren, um sich von Mag. theol. Elimar Brandt zu verabschieden. Darunter waren viele Freundinnen und Freunde, Weggefährten, Politiker, Vertreter aus dem Krankenhauswesen, der Diakonie und der Caritas. Und die, die Elimar Brandt immer besonders am Herzen lagen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Udo Schmidt, auch er Geschäftsführender Direktor der Immanuel Diakonie Group, führte durch das Programm. Sein Wunsch gleich zu Beginn: „Der erlebbare Spirit“, den Elimar Brandt so häufig zitiert hat, soll der Immanuel Diakonie Group auch in Zukunft erhalten bleiben. Und Schmidt sprach auch ein Thema gleich zu Beginn offen an, das die Festgäste beschäftigte: „Es soll nicht verschwiegen werden, dass es über den Zeitpunkt des Abschieds von Elimar Brandt einen Dissens gibt.“ Hintergrund: die Entscheidung des Gesellschafters der Immanuel Diakonie Group, des Kuratoriums der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg Hauptstraße die Zusammenarbeit mit Elimar Brandt zum 30. September 2010 zu beenden, stieß bei vielen der Gäste auf Unverständnis.
In Evangelisch-freikirchlicher Tradition begann Udo Schmidt die Feier mit einem frei formulierten Gebet, denn „wir feiern zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen“. Darauf folgte ein bunter Bilderreigen, der in beeindruckender Weise das Leben und Wirken Elimar Brandts zeigte.

Worte zum „gesundheitspolitischen Brandenburger“ sprach Staatssekretär Dr. med. Heinrich-Daniel Rühmkorf. Er begann seine Rede mit dem Wort „Schade“ das mit Beifall aus dem Publikum quittiert wurde. „Herr Brandt hat einiges in der Gesundheitspolitik in Brandenburg bewegt“, sagte Rühmkorf. Und weiter: „Die Übernahme von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen durch einen neuen Träger hat viel mit Mut und Vertrauen zu tun – für beides stand Elimar Brandt. Besonders hob der Staatssekretär den „Netzwerker Brandt“ hervor. Elimar Brandt habe eine „unnachahmliche Art auf Menschen zuzugehen und sie für gemeinsame Ziele zu gewinnen. Es gibt kaum Einen, der sich so um die Gesundheitsversorgung in Berlin und Brandenburg verdient gemacht hat wie Elimar Brandt“, so das Resümee von Rühmkorf.

Frank Michalak, AOK Vorstandsvorsitzender von Berlin-Brandenburg sagte zum „Partner Elimar Brandt“, dass er eine Persönlichkeit sei, der die Menschen gerade in den schwierigen Zeiten des deutsch-deutschen Zusammenwachsens begleitet und eine Zukunftsperspektive gegeben habe. Dabei zeichnete es Brandt nach den Worten Michalaks aus, dass er den Blick auf den Menschen nie verlieren würde. Seine große Leistung sei es gewesen, Krankenhäuser und Seniorenheime wirtschaftlich zu führen und dabei die christlichen Werte nie aus den Augen zu verlieren.

Dr. Heidi Knake-Werner, ehemals Berliner Gesundheitssenatorin, zeigte sich sehr erfreut darüber, dass sie sich gemeinsam mit Elimar Brandt für Projekte begeistern konnte, die Menschen mehr Lebensqualität vermittelt hätten. Energie, Zähigkeit und Verhandlungsgeschick zeichneten den Diakoniker Brandt aus, damit habe er sich „unschätzbare Dienste erworben.“ Darüber hinaus sei Brandt ein begnadeter Netzwerker – seine Kontakte funktionierten nicht nur in Berlin-Brandenburg, sondern bundesweit und sogar international.

Wolfgang Kohrt, ehemaliger Verwaltungsleiter der Immanuel Klinik Rüdersdorf hatte 20 Jahre mit Elimar Brandt zusammen gearbeitet. „Dass es meine spannendsten, aufregendsten und kreativsten Berufsjahre waren, verdanke ich nicht zuletzt Elimar Brandt“, so Kohrt. Es sei der Mensch Elimar Brandt und nicht der Geschäftsführer aus dem Westen gewesen, der der Mitarbeiterschaft in Rüdersdorf Mut machte für einen gemeinsamen Weg. Seine Überzeugungskraft und seine Visionen hätten dazu geführt, dass das ehemals kommunale Krankenhaus in Rüdersdorf sich schließlich auf den konfessionellen Träger eingelassen habe. „Das Tempo Deiner Visionen hat mich fast schwindlig gemacht – eine Übernahme nach der Anderen“, so kommentierte Kohrt die Tatsache, dass die Immanuel Diakonie nach der Vereinigung in Deutschland von zwei auf heute 65 Einrichtungen gewachsen ist. Kohrt schloss mit den Worten: „Das Motto der Immanuel Diakonie Group „dem Leben zuliebe“ war Dir auf den Leib geschneidert.“

„Zum Dienen berufen - ins Leben gestellt“, dieses Zitat des Theologen Hans Joachim Iwand sah Dr. Wolfgang Lorenz, ehemals Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und ehemaliger Vorsteher des Diakoniewerks Bethel Berlin, als das Motto des Lebens von Elimar Brandt an.

Dr. Ulrich Metzmacher-Ritterspach
, Vorstandsvorsitzender der Paul Gerhardt Diakonie überbrachte die Grüße der Berliner Krankenhausgesellschaft, deren Mitglied Brandt 1989-2008 war, viele Jahre davon Vorstandsvorsitzender. Im Diakonischen Rat des Diakonischen Werkes habe Elimar Brandt die Anliegen der Krankenhäuser und der freikirchlichen Diakonie immer wieder – manchmal auch mit Penetranz – eingebracht. Im Auftrag des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und ihrer Vorsitzenden Susanne Kahl-Passoth verlieh Metzmacher-Ritterspach Brandt die höchste Auszeichnung der Diakonie: das goldene Kronenkreuz . „Elimar, Du darfst stolz sein auf dein Lebenswerk, das nimmt dir keiner. Und Du hast Dich nie verbogen – du warst immer authentisch.“

Die amtierende Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher bezeichnete Elimar Brandt als „konstruktiv, streitbar, ergebnisorientiert und zuverlässig“. Elimar Brandt habe bleibende Spuren im Berliner Gesundheitswesen hinterlassen. Das Zitat „Diene dem Herrn – diene der Zeit“ erweiterte Sie mit den Worten „und diene der Stadt Berlin.“ Genau das habe Elimar Brandt getan.

Die Laudatio hielt Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer im Unfallkrankenhaus Berlin. Anhand vieler Erlebnisse und Anekdoten zog er das Fazit: „Auch ich habe viel von Elimar Brandt gelernt“. Als zum Beispiel das Thema „Logistik“ vor 6-7 Jahren die große Neuentdeckung war, da hatte die Immanuel Diakonie Group mit „Hospital LogiServe“ schon eine Logistiksparte eingerichtet. Die meisten Menschen, die er auf Elimar Brandt ansprechen würde, so Ekkernkamp, sagen: „den kenne ich lange, das ist ein Guter. Oder: ich hatte eine Situation, da hat mir Elimar Brandt wahnsinnig geholfen.“

„Ich gehe ohne Bitterkeit und mit unheimlich vielen Erinnerungen“, so begann Elimar Brandt seine Erwiderung auf die vielen Grüße und Glückwünsche. „Wesentlich sind nicht die Zahlen, die sind wichtig, wesentlich sind die Menschen“, so Brandt weiter. „Die ehemalige Ministerin Regine Hildebrandt sagte oft: „Das kann doch wohl nicht wahr sein“ – aber wir haben vieles, was nicht wahr sein konnte, wahr gemacht.“ Und er gab den Mitarbeitenden der Immanuel Diakonie Group mit auf den Weg: „Bleibt bloß dabei, in der Nähe der Menschen zu sein und geht wertschätzend mit Ihnen um. Und pflegt den Dienst der Versöhnung – die verschiedenen Berufsgruppen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Vielleicht kann ich noch mal dankbar sein für die Entscheidung, die das Kuratorium getroffen hat. Noch kann ich es nicht“, schloss Brandt seine Ansprache. „Aber ich bin dankbar für eine tolle Zeit.“

Abschließend segneten die Krankenhausseelsorger Elimar Brandt und seine Frau für ihren weiteren Lebensweg.

Musikalisch rahmte das Cymin Samawatie Quartett um die gleichnamige persische Sängerin stilvoll den Festakt.

Beim anschließenden Empfang wurde die Wertschätzung der Mitarbeiter durch viele kleine und große Geschenke deutlich – das Größte war zweifellos ein Paddelboot für zwei Personen, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Immanuel Klinik Rüdersdorf überreichten.

 
 
 
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