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12.10.2016

Zu wenig Fachärzte zugelassen: Rheumapatienten in Berlin deutlich unterversorgt

Roy J. Noack, Geschäftsführer des Immanuel Krankenhauses Berlin, mahnt am heutigen Welt-Rheuma-Tag eine Aufstockung des medizinischen Angebots an.

Rheumapatienten sind in Berlin medizinisch deutlich unterversorgt. Das hat negative Folgen für ihren Krankheitsverlauf. „Berlin braucht mehr rheumatologische Facharztpraxen, damit insgesamt im ambulanten und stationären Bereich eine frühzeitigere und zielgerichtete Diagnostik und Therapie beginnen kann“, fordert Roy J. Noack, Geschäftsführer des Immanuel Krankenhauses Berlin zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober.

Ambulante Spezialärztliche Versorgung umsetzen

Darüber hinaus müssten dringend die seit langem erwarteten und vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Möglichkeiten für eine Ambulante Spezialärztliche Versorgung (ASV) in der Rheumatologie umgesetzt werden, betont Noack. Die ASV ermöglicht es Krankenhäusern, Patienten mit bestimmten schweren Krankheiten ambulant zu versorgen, weil ihre aufwändige Behandlung zurzeit oft nur von Kliniken geleistet werden kann. In der Rheumatologie soll das entsprechende Gesetz auch ausgleichen, dass die Kassenärztliche Vereinigung nicht genügend Fachärzten eine Zulassung erteilt, um den tatsächlichen Versorgungsbedarf abdecken zu können.

Rheumatiker in Berlin unterversorgt

Berlinweit leiden nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga rund 150.000 Menschen jeden Alters an einer rheumatischen Erkrankung. Die stationäre und teilstationäre Versorgung in der Stadt ist sehr gut – das Immanuel Krankenhaus Berlin an den Standorten Wannsee und Buch gehört zu den führenden Rheumakliniken in Deutschland. Doch wer einen niedergelassenen Rheumatologen sucht, muss lange auf einen Termin warten – und gefährdet damit seine Gesundheit.

Besseres Facharztangebot könnte vor dauerhaften Schädigungen schützen

„Rheumaerkrankungen kann man heute sehr gut therapieren. Um dauerhafte Schädigungen zu verhindern, ist aber eine frühzeitige und regelmäßige Behandlung notwendig“, betont Professor Dr. Wolfgang Schmidt, leitender Oberarzt des Immanuel Krankenhauses Berlin am Standort Buch. Die Unterversorgung kann auch das dort angesiedelte Zentrum für ambulante Rheumatologie, das jedes Jahr viele Tausend Patienten aufsuchen, nicht ausgleichen. Rheumapatienten in Berlin haben nur dann eine Chance auf höhere Lebensqualität, wenn es deutlich mehr Fachärzte und Versorgungszentren gibt, die Therapieangebote gegen ihre Schmerzen und dauerhafte Schädigungen zur Verfügung stellen können.

 
 
 
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