Andachten

Hier finden Sie die Gedanken zu Bibeltexten von den Seelsorgern der Immanuel Albertinen Diakonie zum Innehalten, als Inspiration oder zum Nachdenken.

30.06.2012

„Alt wie ein Baum möchte ich werden“ – ein Popsong wird zum Themenmotto

Andacht zu den „Wochen des Alters“ von Pastor Thomas Bloedorn

Mit den „Wochen des Alters“ vom 1.-17. Juni will die Trägergemeinde der Immanuel Diakonie in Wannsee einen Akzent für positive Altersbilder setzen. Das Altwerden birgt nämlich nicht nur Risiken, sondern lädt auch neue Chancen der Lebensgestaltung! Berufsende, Großelternzeit, Expertendasein, Freizeitverfügung, Wechsel im Lebensmittelpunkt, Ehrenamtlichkeit – vieles kann sich einstellen. Bis in die letzte Strecke des Lebensabends hin ein gilt: Gutes Leben ist gestaltetes Leben und jede Lebensgestaltung beginnt mit positiven Bildern. Schon in den Zeiten des Alten Buches sagen altgewrodene Menschen. „Der Herr hat alles gut gemacht!“ - und zählen nicht ihre Zipperlein. Bis ins Sterben hinein denken religiöse Menschen an Gestaltung: „Lehr uns hinschauen zum Sterben, damit wir klug werden“ (Psalm 91). Glückliches Leben ist kein Zufall, es ist ein Geschenk, das wir uns mit Gott machen können. Wir nehmen unser Leben aktiv in die Hand und entdecken, was die Geschöpflichkeit alles enthält. Dazu wollen die „Wochen des Alters“ beitragen mit einer Ausstellung „LebensStoff“ sowie Fachvorträgen, Begegnung und Gespräche zum Nachdenken über das Älterwerden. Herzlich willkommen in der Kirche am Immanuel Krankenhaus bei den „Wochen des Alter“ vom 1.-17. Juni.

Das Motto der Wochen entstammt einem Popsong der DDR-Puhdy’s, die von Astkronen singen, die sich in alle Zeiten ragen und von Wurzeln, die kein Sturm erreicht. Hinter diesem Lied steckt ein Gedicht von Louis Fürnberg (1908-1957). Der Dichter war Tscheche, Jude, Kommunist, auch die verpönte Zeile „Die Partei, die Partei hat immer recht….“ entstammt seiner Feder. Mit diesem Gedicht über den alten Baum jedoch suchte sich Fürnberg selbst zur Räson zur rufen, als es ihm einmal sehr schlecht ging. Sein Wunsch hat sich nicht erfüllt, Fürnberg wurde nur 48 Jahre alt. Aber seine Lebenswünsche entspringen der Sehnsucht, sich bis zum letzten Lebensatem gegen für bessere Zetien ins Leben zu stemmen.

Alt möcht ich werden

Alt möcht ich werden wie ein alter Baum,
mit Jahresringen, längst nicht mehr zu zählen,
mit Rinden, die sich immer wieder schälen,
mit Wurzeln tief, dass sie kein Spaten sticht.

In dieser Zeit, wo alles neu beginnt,
und wo die Saaten alter Träume reifen,
mag wer da will den Tod begreifen -
ich nicht!

Alt möcht ich werden wie ein alter Baum,
zu dem die sommerfrohen Wandrer fänden,
mit meiner Krone Schutz und Schatten spenden
in dieser Zeit, wo alles neu beginnt.

Aus sagenhaften Zeiten möcht ich ragen,
durch die der Schmerz hinging, ein böser Traum,
in eine Zeit, von der die Menschen sagen:
Wie ist sie schön! O wie wir glücklich sind

Louis Fürnberg

 
 
 
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